Im Okavango Delta in Botswana gibt es seit Jahrzehnten einen Konflikt zwischen Farmern und Löwen, die deren freilaufende Rinder jagten. Nun hat sich einiges geändert, seit Löwen mit GPS-Halsbändern besendert werden und Farmer eine Warnung bekommen, wenn sie zu nah an ihrem Dorf oder an ihren Rindern sind: es gibt weniger Angriffe auf Rinder und mehr Wertschätzung der gefährdeten Raubkatzen seitens der Dorfbewohner. Zusammen mit der Organisation CLAWS Conservancy hat die Uni Siegen das System LionAlert 2016 entwickelt, um das Zusammenleben von Löwen und Menschen im ländlichen Botswana zu verbessern.

Im Februar 2020 waren die Forscher Helmut Hauptmeier und Margarita Grinko wieder unterwegs, um sich die Appropriation des Systems genauer anzusehen. Interviews mit Projektpartnern und Nutzern vor Ort dienten dazu, herauszufinden, wie das System genutzt wird und wo es noch Verbesserungspotential gibt. Vor allem gezielteres Herdenmanagement in den Dörfern ist ein wichtiger Baustein des Projektes. Ziel ist ein entspannteres Zusammenleben von Mensch und Wildtier, auch unter Berücksichtigung der Förderung der lokalen Wirtschaft. Dabei streckten die Forscher aus Siegen auch die Fühler in die lokale Regierung und Forschungsinstitute aus, um die ökonomische und akademische Zusammenarbeit voranzubringen. Dabei bekamen sie auch die Großkatzen selbst zu Gesicht – die sich im Gegensatz zu anderen Wildtieren nicht gern fotografieren ließen.

Link zum CLAWS-Projekt



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